Folge 5 – Die Falle schnappt zu!

Shownotes

Showdown im Hörsaal. Die Hackerin übernimmt die Kontrolle über Professor Milans wichtigen Vortrag und will ihn endgültig bloßstellen. Können Leonie und Tom das noch verhindern?

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Intro:

Intro: „Escape“ Der Cyberkrimi-Podcast zur Informationssicherheit

Sarah: Da bist du ja, mein lieber Professor. Selbstbewusst wie eh und je kommst du daher. Aber das selbstgerechte Grinsen wird dir noch vergehen, das schwöre ich dir. Bis jetzt waren das Peanuts. Heute will ich dir dabei ins Gesicht sehen, wenn ich dich fertigmache!

Leonie: Oh mein Gott, jetzt wird mir alles klar!

Tom: Wie jetzt, was?!

Leonie: Ich weiß, wer das ist. Und jetzt verstehe ich auch, was sie vorhat!

Tom: Dann sag es doch endlich! Wer ist das? Woher kennst du sie?

Leonie: Also. Das ist Sarah …

Tom: Ja das steht ja hier auf der Bewerbung. Sarah Wieslinger.

Leonie: Ja ich wollte es ja gerade erzählen. Also.das ist Sarah Wieslinger. Sie war in mehreren Kursen des Professors und wohl auch ziemlich vielversprechend. Ich glaube, er hat mal kurz damit geliebäugelt, sie später als Doktorvater zu betreuen.

Tom: Und warum will sie dem Professor dann schaden? Dann schadet sie sich ja auch selbst.

Leonie: Tjaaa. Also was ich mitbekommen habe ist: Irgendwann ist sie ziemlich abgedreht und wollte immer und überall die Nummer Eins sein. Sie hat wohl zuletzt mehrfach betrogen und wurde deshalb zum Ende des letzten Semesters zwangsexmatrikuliert.

Tom: Oha. Bis es soweit ist, muss man sich ja wirklich einiges leisten.

Leonie: Ja, das hat sie wohl. Nach der Exmatrikulation ist sie dann komplett abgetaucht und niemand hat mehr etwas von ihr gehört.

Tom: Kanntest du sie persönlich?

Leonie: Ich habe sie nur einmal erlebt, als Professor Milan krank war und ich seine Vorlesung übernommen habe. Ich fand sie ziemlich unangenehm. Sehr verbissen und ehrgeizig.

Tom: Naja, wobei ehrgeizig sein ja nicht unbedingt schlecht ist.

Leonie: Auf keinen Fall, aber bei ihr ging es über das gesunde Maß hinaus. Sie war ziemlich rücksichtslos dabei, fand ich.

Tom: Puh, okay. Das passt in der Tat gut zu den ganzen Aktionen: Einen falschen LinkedIn-Post mit verleumderischen Inhalten schreiben, Daten verschlüsseln, eine Vorlesung absagen ... Da führt sie wohl einen persönlichen Rachefeldzug gegen Professor Milan.

Leonie: Ich fürchte auch. Sie hat irgend etwas vor und das muss mit dem Vortrag heute zu tun haben.

Tom: Wann startet der?

Leonie: Verdammt, in fünf Minuten! Los, vielleicht schaffen wir es noch rechtzeitig rüber ins Schloss!

Tom: Sollen wir nicht lieber die Polizei rufen?

Leonie: Und was erzählen wir denen? Wir haben doch gar keine richtigen Beweise.

Leonie: Hier lang.

Tom: Vorsicht!

Student: Hey! Pass doch auf!

Leonie: ´schuldigung!

Tom: Wenn du vorher jemanden umbringst, hilft das nicht.

Leonie: So, hier ist der Vorlesungssaal. S O 108. Wenn wir hier reingehen, kommen wir von hinten und können erstmal von oben die Situation beobachten.

Tom: Sollte wir nicht lieber direkt zum Professor und ihn warnen?

Leonie: Und wenn dann nichts passiert? Dann machen wir nur die Pferde scheu und alle schauen noch mehr auf den armen Professor. Dann schaden wir ihm mehr, als ihm zu helfen.

Tom: Ok, dann leise rein.

Professor: Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich, Sie zu unserer diesjährigen Fachkonferenz an der Universität Mannheim begrüßen zu dürfen.

Leonie: Ganz schön voll.

Tom: Ja, es sind ja fast alle Plätze belegt! Aber da hinten am Rand sind noch zwei, lass uns die nehmen.

Leonie: Ok, geh vor.

Leonie: Siehst du Sarah irgendwo?

Tom: Nein … Aber die ist hier sicher irgendwo. Ich habe ja nur das kleine Foto auf dem Lebenslauf gesehen.

Professor: … dabe gibt es besonders interessante Ergebnisse. Auf der nächsten Folie … Huch, was ist das?

Tom: Ein Mittelfinger?? Auf der Folie ist ein riesiger Mittelfinger!

Leonie: Ich glaube, es geht los. Halt die Augen auf.

Professor: Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich kann leider auch nicht weiterklicken, die Technik hat einen kompletten Aussetzer. Vielleicht …

Sarah: Hallo Professor …

Sarah: Jetzt mal schön ruhig, Leute. Was ich zu sagen habe, interessiert euch sicher auch.

Professor: Was soll das? Wer sind Sie? Geben Sie sich zu erkennen!

Sarah: Das würde dir so passen, he? Aber hier geht’s heut nicht um mich, sondern um dich! Ich möchte deinen Fans hier mal zeigen, mit wem sie es wirklich zu tun haben!

Professor: Diese ganze Verleumdungskampagne ist eine Unverschämtheit! Das wird ein Nachspiel haben!

Sarah: Jetzt habe ich aber Angst …

Sarah: Nein, nein, du solltest Angst haben. Du musst auch gar nicht so wild auf deinem Laptop herumklicken, das bringt dir gar nichts. Ich habe Zugriff auf den Beamer, du bist raus. Denn ich möchte die Gelegenheit nutzen, um allen heute reinen Wein einzuschenken. Du hast diese Professur nicht verdient…

Leonie: Die muss hier irgendwo eine Kamera und ein Mikrofon versteckt haben. Der Raum ist doch sonst nicht videoüberwacht, oder?

Tom: Nicht, dass ich wüsste. Das heißt aber auch, dass sie nicht hier im Raum ist.

Sarah: Du benotest unfair. Frauen und Studium? Ha, das geht dir gegen den Strich, was? Oder hattest du Angst, dass ich besser bin als du? Meine Damen und Herren, vor Ihnen steht ein Herr, der Noten lieber würfelt, als zuzugeben, dass seine Studierenden brillanter sind als er selbst!

Leonie: Tom, hast du das gehört?

Tom: Ja. Ich finde nicht, dass Professor Milan frauenfeindlich ist.

Leonie: Ach das doch nicht! Ich meine gerade im Hintergrund. Da war die Ansage der Mensa des Studierendenwerks!

Tom: Echt?? Das heißt ja …

Leonie: Die sitzt gemütlich in der Mensa, während sie den Professor beschimpft. Komm, wir schnappen sie uns!

Sarah: …sollte etwas mit Professionalität zu tun haben, aber nein. Das kriegst Du nicht hin.

Student: Heee!

Tom: Platz da!

Student: Auf dem Flur wird nicht gerannt! Bis einer heult …

Leonie: Aus dem Weg!

Tom: Ok, da sind wir. Wie gehen wir vor?

Leonie: Am besten verhalten wir uns unauffällig.

Tom: Sehr unauffällig, wenn man fünf Minuten vor Schluss noch in die Mensa geht.

Leonie: Stimmt. Egal, in fünf Minuten muss sie eh auch raus. So groß ist die Mensa ja jetzt auch nicht. Also rein, schneller Scan und Zugriff!

Tom: Zugriff? Die hat wohl zu viele Agententhriller gesehen … Ich informiere lieber schonmal die Polizei.

Leonie: Wo bleibst du denn?

Tom: Ich …

Leonie: Da vorne hab ich sie schon entdeckt, in der Sofa-Ecke!

Leonie: Das Spiel ist aus!

Sarah: Was zum Geier …?!

Tom: Wir wissen, wer du bist und was du hier treibst!

Sarah: Und ihr seid wer …? Geht mir aus der Sonne, ich hab zu tun.

Leonie: Ja, das sehen wir. Und das haben wir gerade gehört. Wir waren nämlich auch im Vorlesungssaal. Wir wissen, dass du den Professor mehrfach gehackt hast.

Tom: Du hast dir unberechtigten Zugriff verschafft und meinen Rechner verschlüsselt!

Sarah: Ach du bist der Trottel, der auf meine Mail reingefallen ist. Vielen Dank auch!

Tom: Hey …

Leonie: Wer ist hier der Trottel? Wenn du nicht vergessen hättest, deinen USB-Stick wieder mitzunehmen oder ihn wenigstens richtig zu formatieren, wären wir dir gar nicht auf die Schliche gekommen. So hast du uns alles auf dem Präsentierteller geliefert. Vielen Dank auch.

Sarah: Ja, jedes Genie macht mal Fehler.

Tom: Genie und Wahnsinn liegen hier eher nah beieinander.

Sarah: Ha, an Uni geht’s doch nicht darum, wer wirklich etwas draufhat. Wer sich einschleimt kommt weiter, so wie ihr! Aber wartet mal ab, bald steht ihr auch ohne Job da. Ich werde das System sprengen. Während ihr hier noch dumm rumsteht, läuft im Hintergrund ein Countdown. In exakt einer Minute wird automatisch ein Virus ins System eingeschleust, der das komplette Uninetzwerk mit allen Daten zerstört. Alle Archive, ALLES.

Leonie: Du bist komplett wahnsinnig …

Sarah: Nein ich bin konsequent. Arrivederci!

Tom: Sie will abhauen!

Leonie: Schnapp sie dir!

Sarah: Ihr kriegt mich doch eh nicht!

Student: Hey!

Sarah: Aaaaaah!

Tom: Sie ist mit jemandem zusammengestoßen und der Laptop schlittert weg!

Leonie: Ich hole den Laptop, mach du Sarah dingfest!

Tom: OK!

Sarah: Lass mich los!

Tom: Ich hab sie. Du musst den Virus stoppen!

Leonie: Aber wie?

Tom: Schnell, klapp den Laptop auf.

Leonie: Ok, hab ich. Hier ist ein Countdown.

Computer: 6, 5, 4, 3, 2, 1 …

Tom: Drück Escape! ESCAPE!

Computer: Countdown abgebrochen.

Tom: Oh man, das war krass.

Leonie: Allerdings. Und was lernen wir daraus?

Tom: Leg dich nie mit wissenschaftlichen Mitarbeitenden an.

Leonie: Und traue nie einem USB-Stick, den du nicht selbst gelöscht hast.

Outro:

Outro: „Escape“ Der Cyberkrimi-Podcast zur Informationssicherheit

Kommentare (1)

Robert Jakubik

Ausgesprochen gelungener Podcast, Bravo!

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